schriftzug

1. März 2003: Hoch "Helga"

Lage:

Ende Januar entstand über dem Norden Skandinaviens ein rasch umfangreich werdendes Hochdruckgebiet, das den Namen "Helga" erhielt und einen Monat lang den Witterungsablauf innerhalb Europas bestimmen sollte. Diese äußerst langlebige Antizyklone verlagerte sich im Laufe der ersten Februarwoche
Luftdruckkarte Mitteleuropa
Bernhard Mühr / Wetterzentrale
allmählich zum Baltikum. Rascher Druckanstieg um den 6. Februar beendete bei uns einen unbeständigen Monatsbeginn und für den Rest des Quartals den Niederschlag. In der Folge setzte sich Helga über Mitteleuropa regelrecht fest. Während Göttingen an der Südseite in eine trocken-kalte Luftströmung gelangte, floss milde Atlantikluft in den größten Teil Skandinaviens und ließ die Temperaturen bis zum Nordkap auf Werte über den Gefrierpunkt steigen. Die Tiefs eines riesigen Systems mit einem Steuerzentrum westlich von Island drifteten auf einer Nord- und einer Südumgehung an uns vorbei nach Osten. Dabei herrschte in weiten Teilen des Mittelmeeres unbeständiges und kühles Wetter mit Frost und Schnee bis in die Niederungen der Türkei, Griechenlands und sogar Israels und Jordaniens.


Das Bild zeigt die Bodenwetterkarte vom 17. Februar.

Wintertrockenheit

In Göttingen gab es 20 Tage keinen Niederschlag. Vom 6. Februar bis zum 2. März fielen in 24 Tagen 0,75 Millimeter Niederschlag. Die größtenteils klaren Nächte hinterließen ein Wärmedefizit von fast 3 K im Februarmittel. Lediglich morgendlicher Hochnebel schränkte an manchen Tagen den Sonnenschein ein. Insgesamt gab es im Februar 127,5 Sonnenstunden, allein vom 9. bis 28. schien die Sonne 117 Stunden lang, das sind durchschnittlich knapp 6 Stunden pro Tag.
In Höhenlagen oberhalb etwa 200 Metern hielt sich zudem während des gesamten Monats eine geschlossene Schneedecke, im Harz gab es bei zumeist wolkenlosem Himmel hervorragende Wintersportverhältnisse.