Seit Monatsbeginn sanken in
Göttingen die Temperaturen nahezu kontinuierlich ab. Zwischen einem Höhenkeil,
der von Spanien über Frankreich bis zum Nordmeer reichte und einem umfangreichen
Höhentief über Polen, floss hochreichend kalte Luft arktischen Ursprungs auf direktem Weg und mit hoher Geschwindigkeit zu uns. Der Radiosondenaufstieg über
Lindenberg (Nähe Berlin) zeigte am 8. April um 06 Uhr (UTC) eine
850-hPa-Temperatur von -13,3°C. Auch am Boden ging die Temperatur in der
vergangenen Nacht auf für die Jahreszeit außergewöhnlich niedrige Werte zurück.
Vielerorts, besonders in Westen Deutschlands, wurden bisherige Rekordwerte
deutlich unterschritten: Beispielsweise sank die Temperatur in Düsseldorf auf
-6,3°C.
In Fassberg (Lüneburger Heide) sank bodennah die Temperatur bis auf -11°C ab. An der bulgarischen
Schwarzmeerküste lag am 8. April eine bis zu 7 cm hohe Schneedecke. In der
folgenden, teilweise wieder klaren Nacht sank die Temperatur in Deutschland in
der arktischen Luftmasse erneut auf für diese Jahreszeit extrem niedrige Werte.
Fassberg meldete mit -10,3°C wieder den tiefsten Wert,
aber auch beispielsweise in Erfurt war es mit -9,0°C ausgesprochen kalt. Im
Laufe der Nacht zum Mittwoch (09.04.) setzte nach Berichten des Instituts für
Meteorologie der FU Berlin mit dem westwärts ausgreifenden Tiefdruckwirbel auch
in Polen anhaltend mäßiger, zum Teil auch starker Schneefall ein,
nachdem bereits in Litauen 11 cm Schnee gefallen waren. Bis zum Morgen entstand
daher in Polen verbreitet eine geschlossene Schneedecke, die in Warschau 14,
Suwalki 15 und in Elblag im ehemaligen Ostpreußen sogar 22 cm hoch war. Mittags griffen die Schneefälle auch auf Vorpommern, Nordostbrandenburg
und den Berliner Raum über. So meldete Kap Arkona auf Rügen heute (09.04.) um
14 Uhr eine Schneehöhe von 3 cm, Angermünde in der Uckermark bei mäßigem
Schneefall eine Temperatur von -1°C und 1 cm Schnee.
Gefrorenes Göttingen:
Auch in Göttingen sanken die Temperaturen auf neue Extremwerte. Mit einer
Tagesmitteltemperatur von -1,85°C war der gestrige Dienstag der kälteste Apriltag seit mindestens
1960. Gegen 6:40 Uhr (MESZ) zeigte das WSG-Thermometer in 8 Metern Höhe
-6,4°C. Damit brachte der 8. April 2003 die niedrigste Temperatur in Göttingen
seit ebenfalls mindestens 35 Jahren (bisheriges absolutes Minimum von 1996: -5,8°C).
Die Station des Deutschen Wetterdienstes in Göttingen Stadt meldete sogar eine Temperatur von
-7,5°C in 2 Metern Höhe.
Zudem sank gegen 13 Uhr (MESZ) bei
Temperaturen um 2°C die Luftfeuchtigkeit auf 27% relativ, was einem Taupunkt
von -16°C entspricht. Dieser Taupunkt liegt nahe dem bisherigen Rekord vom
vergangenen Januar und wird selbst im Hochwinter selten unterboten. Am Mittwoch Morgen gab es erneut Frost bis -6,1°C.
Abends sorgte leichter Schneefall für etwas Schnee und glatte Straßen. Die
Abweichung der Monatsmitteltemperatur lag am 10. April bei -5,1 K!