schriftzug

Bodenfeuchte

überschwemmte Ackerspuren
Gabi Schoenemann / pixelio.de
Die Bodenfeuchte wird mittels einer Sonde gemessen und ist wie jede Messstation in der Qualität ihrer Daten abhängig von der sorgfältigen Auswahl des Standorts. Der Feuchtigkeitsgehalt des Erdbodens wirkt sich auf die Erdboden - und Oberflächentemperatur aus: Je feuchter der Boden, desto träger die Schwankungen. Ein sehr nasser Boden friert nur langsam durch und bleibt lange tief gefroren, da eine große Menge Energie für den Wechsel des Aggregatzustandes des Wasser gebraucht wird.

Interessant ist dieser Messwert für alle Boden nutzenden Berufe, vor allem für die Landwirtschaft. Darüber hinaus lassen sich mit diesen Daten die Speicherfähigkeit des Bodens sowie Grund- und Hochwasserstände prognostizieren. Die Profis sind wegen der Vielzahl unterschiedlicher Böden und der großen Messvarianz inzwischen dazu übergegangen, die Bodenfeuchte nicht mehr physikalisch zu erfassen, sondern mit verschiedenen Parametern zu berechnen. Der DWD veröffentlicht das graphische Ergebnis dieser Arbeit für Kassel im Internet (s. Links).
An der WSG wird der Feuchtigkeitsgehalt mit einer Watermark-Sonde® in 20 und 40 cm Tiefe auf einer freien, grasbewachsenen Wiese gemessen.

Ein trockener Boden besteht aus mineralischen Bestandteilen und mit Luft gefüllten Hohlräumen. Ist der Boden komplett mit Feuchtigkeit gesättigt, ist die gesamte Luft durch Wasser ersetzt. Gemessen wird der Unterdruck von 0-200 in Zentibar (cb), den die Pflanzen überwinden müssen, um gegen die Kapillarkraft Wasser aufnehmen zu können. Je weniger Wasser im Boden vorhanden ist, desto größer ist der (negative) Druck, desto höher die Anzeige in cb. Das Ergebnis dürfte einigermaßen repräsentativ für alluviale, feine, stark lehmige Böden der näheren Umgebung (Schwemmlandtalsohlen um Göttingen und Northeim) sein. Da Pflanzen unterschiedlich mit Trockenheit zurechtkommen, also trockenem Boden mehr oder weniger stark die Restfeuchtigkeit entziehen können, kann die folgende Tabelle lediglich als grobe Orientierung dienen. Da die Messung in einem schweren Boden stattfindet, entsprechen die Angaben für leichte und mittelschwere Böden lediglich Umrechnungen:

Anzeige Zentibar (cb) Bodenbedingungen
0-10 Gesättigter Boden. Typisch im Winter und nach ergiebigen Regenfällen.
10-20 Alle Böden sind ausreichend nass. Keine Bewässerung nötig.
20-40 Leichte Böden trocknen aus und brauchen Bewässerung, mittelschwere Böden sind gerade noch ausreichend feucht.
40-60 Leichte und mittelschwere Böden brauchen bei Pflanzen mit Hauptwurzeln in Sensortiefe Bewässerung. Schwere Böden sind gerade noch ausreichend feucht.
60-100 Alle Bodensorten brauchen bei Pflanzen mit Hauptwurzeln in Sensortiefe Bewässerung. Büsche zeigen auf leichten und steinigen Böden Trockenstress.
100-200 Trockener Boden. Ohne Bewässerung gibt es bei mitteltief wurzelnden Pflanzen (bis Buschgröße) bereits Trockenschäden auf allen Bodensorten.